Grabsteine gibt es in vielen Varianten und Formen. In diesem Beitrag erhalten Sie einen Überblick über die verschiedenen Arten. Von den klassischen Naturgrabsteinen bis hin zu horizontalen Grabplatten und Liegesteinen.
Erfahren Sie hier alles zu den unterschiedlichen Grabstein-Varianten und deren Eigenschaften.
Grabsteine gelten als letzter Anlaufpunkt für Hinterbliebene und Freunde einer verstorbenen Person. Sie sind oft so individuell gestaltet wie der oder die Verstorbene selbst. Diese Ruhestätte wird zwangsläufig auch noch nach dem Tode mit einer Person in Verbindung gebracht. Doch welche Varianten von Grabsteinen gibt es überhaupt und welche Vor- oder Nachteile bringen diese mit sich? In diesem Beitrag möchten wir Ihnen kurz die verschiedenen Grabstein-Arten vorstellen und zeigen Ihnen Bild-Beispiele zu den unterschiedlichen Varianten.
Der stehende Grabstein ist nach wie vor das meistverbreitete Grabmal auf deutschen Friedhöfen. Er zeichnet sich durch eine große Fläche für die Inschrift und ggf. ornamentale Verzierungen aus. Während liegende Grabsteine und Wiesensteine in der Regel ohne Fundament auskommen, ist dieses bei stehenden Grabsteinen notwendig. Daraus ergibt sich einerseits eine höhere Standsicherheit, andererseits liegen der Aufwand und die Kosten für den Aufbau eines stehenden Grabsteins über denen eines Liegesteins. Die technische Anleitung zur Standsicherheit von Grabmalen der Deutschen Naturstein Akadamie e.V. gibt mit ihren umfangreichen Informationen vor, in welcher Weise Grabsteine gegründet, d.h. fundamentiert werden. Eine fachgerechte Fundamentierung ist zugleich die Voraussetzung um Folgekosten für Grabsteinkorrekturen durch den Steinmetz infolge von Erdabsenkungen zu umgehen.
Welche Ausmaße und Gestaltungsformen bei Grabsteinen erlaubt sind, bestimmt die jeweilige Friedhofsverwaltung.
Was versteht man unter einem Breitstein und für welche Gräber eignet er sich am besten?
Der Breitstein ist breiter als hoch und wird meist für Doppelgräber und Familiengrabstellen angefertigt. Unter allen Grabstein-Arten verfügt der Breitstein über die größte Gestaltungsfläche. Er ist pflegeleicht, aber aufgrund seiner Größe auch relativ teuer.
Was sind die Eigenschaften eines Reihengrabsteins?
Der Reihengrabstein ist höher als breit, von rechteckiger Grundform und meist etwas kleiner als der Breitstein. Er dominierte lange Zeit das Erscheinungsbild deutscher Friedhöfe und ist auch heute noch der am häufigsten zu sehende Grabstein. Er bietet Platz für mindestens eine Grabinschrift, ist vergleichsweise pflegeleicht und preislich im Mittelfeld verortet.
Was ist eine Grabstele und wodurch zeichnet sie sich aus?
Die Stele bzw. Grabstele ist ein pfeiler- oder säulenförmiger Grabstein. Sie ist schmaler und höher als ein Reihengrabstein. Eine Sonderform der Stele, ein viereckiger, sich nach oben verjüngender Stein, wird auch als Obelisk bezeichnet. Die Grabstele ist gewissermaßen die historische Form eines Grabsteins, die zunehmend wieder in Mode kommt. Sie ist relativ pflegeleicht und liegt preislich im gleichen Bereich wie der Reihengrabstein.
Was versteht man unter einem Naturgrabstein und welche Eigenschaften besitzt dieser?
Bei einem natürlichen Grabstein handelt es sich um einen einzelnen, weitgehend unbearbeiteten Stein, der auf dem Friedhof als Grabmal aufgestellt wird. Oft werden natürliche Grabsteine unter den Namen „Findling“ oder „Felsen“ angeboten. Es handelt sich dabei genau genommen um „Geschiebe“ oder einen vom Steinmetz absichtsvoll natürlich erscheinend gestalteten Naturstein oder Kunststein. Er verfügt meist über eine gravierte oder mit Metallbuchstaben aufgesetzte Inschrift. Der natürliche Grabstein ist anfällig für Verwitterung und preislich im mittleren Bereich verortet.
Können Grabsteine als Figuren gearbeitet werden?
Der figürliche Grabstein gibt eine bestimmte Form wieder, etwa die eines Engel als Grabmal. Möglich ist auch eine Kombination aus klassischem Grabstein und Grabskulptur, wobei das gesamte Grabmal aus einem Stück gefertigt wird. Der figürliche Grabstein zeichnet sich durch eine aufwändige Gestaltung und ein konkretes Motiv aus. Diese Grabstein-Art ist häufiger auf Doppelgräbern und Familiengrabstellen zu finden. Meist ist der figürliche Grabstein relativ pflegeaufwändig und im Vergleich zu allen anderen Grabstein-Arten der teuerste.
Was sind Liegesteine und was unterscheidet sie von klassischen Grabsteinen?
Liegende Grabsteine können sowohl bei Sargbestattungen als auch bei Urnenbestattungen auf der Grabfläche aufgebaut werden. Da bei einer Urnenbeisetzung nur ein minimaler Eingriff in das Erdreich erfolgt, kann ein Liegestein schon bald nach der Trauerzeremonie auf das Grab gelegt werden. Anders bei einer Sargbestattung; hier muss gewartet werden, bis sich das Erdreich ausreichend verdichtet hat. Um die Wartezeit abzukürzen, kann der Steinmetz ein Fundament für den Liegestein erstellen. Dadurch wird auch die Notwendigkeit späterer Grabsteinkorrekturen vermieden. Je nach Bodenqualität kann es bis zu zwei Jahren dauern, bis der Sarg zerfallen ist und sich das Erdreich ausreichend verdichtet hat. Oftmals wird dem liegenden Grabstein an der Kopfseite ein Keil untergelegt, wodurch der Stein leicht angeschrägt wird, die Sichtbarkeit der Inschrift erhöht und die Schmutzanfälligkeit verringert wird. Grundsätzlich sind liegende Grabsteine anfälliger für Verschmutzung, Verwitterung und überwachsendes Unkraut, woraus sich ein höherer Pflegeaufwand für Angehörige ergibt.
Was zeichnet diese Grabstein-Variante aus?
Der Kissenstein bzw. das Grabkissen bedeckt nur einen Teil der Grabfläche. Er enthält meist die Lebensdaten und den Namen des Verstorbenen. Im Unterschied zum Wiesenstein ist er erhaben und meist mit einer Grabeinfassung versehen. Das Grabkissen kann quadratisch, rechteckig, rund oder in Form eines Herzens oder eines Buches gestaltet sein. Kissensteine sind sehr günstig, sollten aber häufig gereinigt werden.
Was ist eine Grabplatte und was unterscheidet sie von anderen Liegesteinen?
Die Grabplatte erfüllt die Funktion eines Grabsteins insofern, als sie ebenfalls den Namen und die Lebensdaten des Verstorbenen und ggf. einen Grabspruch beinhaltet. Im Unterschied zum Kissenstein deckt die Grabplatte das gesamte Grab ab. Da sie in aller Regel nicht angeschrägt wird, ist sie besonders pflegeaufwändig. Dafür entfällt der Pflegeaufwand für ein Grabbeet.
Was ist die Besonderheit an einem Wiesengrab?
Bei dem Wiesenstein bzw. Wiesengrabstein handelt es sich um eine Art Kissenstein, der ebenerdig auf das Grab gelegt wird. Er findet auf Wiesen- bzw. Rasengräbern Verwendung. Der Name und die Lebensdaten des Verstorbenen werden vom Steinmetz zumeist in den Wiesenstein graviert und ggf. farblich ausgefärbt. Ein Grabsteinfundament entfällt ebenso wie eine Grabeinfassung und eine Grabbepflanzung. Der Wiesenstein ist deshalb die kostengünstigste Variante eines Grabsteins, wobei es Unterschiede in Material, Motiv und Größe des Wiesensteins gibt, Faktoren, welche die Grabsteinkosten beeinflussen. Obwohl der Wiesenstein sehr anfällig für Schmutz und Verwitterung ist, hält sich der Aufwand für die Grabpflege in Grenzen, da der Wiesenstein im Vergleich zu Grabplatten und stehenden Grabsteinen recht klein ist und nur von überwachsendem Gras und Unkraut befreit werden sollte.
Welchen Zweck haben Einfassungen und Abdeckplatten?
Bis auf den Wiesenstein kann jede Grabstein-Art mit einer Einfassung kombiniert werden. Jeder Friedhof verfügt über eine eigene Friedhofsordnung bzw. Friedhofssatzung, in welcher nachzulesen ist, ob eine Einfassung für das Grab notwendig ist und ggf. wie diese Einfassung beschaffen sein muss. Das Anbringen einer halboffenen oder geschlossenen Abdeckplatte ist meist erlaubt. Die Kombination eines stehenden Grabsteins mit einer Abdeckplatte ist ebenfalls möglich.
Häufige Fragen
Folgende Grabstein-Arten gibt es:
Abdeckplatten und Einfassungen können mit fast allen Grabstein-Arten kombiniert werden, mit Ausnahme von dem Wiesengrab. Trotzdem wird geraten, sich vorher mit der jeweiligen Friedhofsordnung auseinander zu setzten. Darin ist nachzulesen, ob eine Einfassung notwendig, optional oder verboten ist.
Weitere Informationen zu Grabeinfassungen und Abdeckplatten finden Sie hier.
Die kostengünstigste Variante eines Grabsteins ist der sogenannte Wiesenstein. Dieser findet Verwendung bei einem Wiesengrab, welches wiederum weder Grabsteinfundament, Grabeinfassung, noch Grabbepflanzung benötigt. Trotzdem kann der Preis eines Wiesensteins durch Material, Motiv und Größe variieren.
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